Lange Wochenendtouren durch die Natur oder kurze Strecken in der Stadt – E-Bikes sind längst mehr als nur ein kurzfristiger Trend. Eine der spannendsten Neuheiten kommt in diesem Jahr von Giant: das Anytour X E+1. Auf den ersten Blick wirkt das Giant E-Trekkingrad angenehm aufgeräumt, doch wie sieht es in der Praxis aus? Das zeigt unser Test. Wie überzeugen uns Reichweite und Fahrgefühl und gibt es nützliche Details, die im Alltag oder auf längeren Strecken den Unterschied beim Trekking E-Bike machen können?
Erster Eindruck: Rahmen und Design
Der tiefe Einstieg fällt beim Giant Anytour X E+1 sofort auf. Er ermöglichte bei unserer Testfahrt ein entspanntes Auf- und Absteigen, was besonders im belebten Stadtverkehr von Vorteil ist. Gleichzeitig bietet der ALUXX SL-Alurahmen eine stabile Basis, ohne sich zu schwer anfühlen.
Optisch wirkt beim Giant Trekking E-Bike alles aufgeräumt, da Schweißnähte kaum sichtbar sind und Kabel teilweise im Inneren verlaufen. Die 27,5-Zoll-Laufräder erlauben in Verbindung mit dem Giant Tubeless System einen etwas geringeren Luftdruck, was Vibrationen auf unebenen Wegen zusätzlich dämpft. Auf glatten Stadtstraßen rollt das Rad ruhig, während es im Wald und in Parkanlagen ausreichend Traktion bietet.
Akkuleistung und Reichweite im Praxistest
Der Akku (EnergyPak Smart mit 800 Wh) ist fest im Rahmen integriert und bietet laut Giant bis zu 2.300 Ladezyklen. Dieser Wert verspricht eine lange Lebensdauer. Im Alltagstest zeigt sich, dass die angegebenen Reichweiten realistisch sind, wenn Faktoren wie Gelände, Reifendruck oder Gepäck berücksichtigt werden. Auf moderaten Strecken mit wenigen Steigungen schafft eine geladene Batterie schnell dreistellige Kilometerzahlen, während bei Gegenwind und Steigungen die Kapazität schneller abnimmt.
Wer hauptsächlich in der Stadt unterwegs ist, kommt mit einer Akkuladung weit. Für Wochenendtouren in gemischtem Gelände sind nach unserer Einschätzung noch genügend Reserven vorhanden, solange keine durchgehenden Steigungen und hohes Gepäck zusammenkommen. Das Aufladen erfolgt über einen Anschluss am Steuerrohr, was sich im Test als praktisch erwies.
Giant Trekking E-Bike – wie fährt es sich wirklich?
Das Herzstück ist ein SyncDrive-Motor, der mit bis zu 85 Nm Drehmoment ordentlich Schub liefert. Gleichzeitig sorgt der Smart Assist Modus für ein natürliches Fahrgefühl, da er sowohl auf die Trittfrequenz als auch auf die Pedalkraft reagiert.So beschleunigt das E-Bike harmonisch ohne ruckartige Übergänge.
Im direkten Vergleich mit anderen Trekking E-Bikes fällt der Carbon-Riemenantrieb positiv auf. Er arbeitet nahezu geräuschlos und ist unempfindlicher gegen Schmutz und Feuchtigkeit als eine herkömmliche Kette. Regelmäßiges Ölen entfällt, was den Wartungsaufwand gering hält. Wer mit dem Giant Anytour X E+1 auch mal abseits befestigter Wege unterwegs ist, wird diesen Vorteil schnell zu schätzen wissen.
Komfort und Ausstattung – wo liegen die Stärken?
Eine 100 mm Federgabel plus gefederte Dropper-Sattelstütze klingt zunächst nach viel Technik, erweist sich im Test aber als sinnvoll. Selbst auf unebenem Kopfsteinpflaster bleibt das Giant Anytour unter Kontrolle, weil Stöße einfach abgefedert werden. Dieser Aspekt sorgt nicht nur für mehr Sicherheit abseits der Wege, sondern ist auch einfach ein Plus an Komfort. Die Dropper-Funktion erleichtert zudem das schnelle Absenken des Sattels, zum Beispiel vor einer roten Ampel oder bei kurvigen Abfahrten.
Zusätzlich verfügt das Giant E-Bike über einen Gepäckträger mit MIK HD Schnittstelle. Taschen, Körbe oder auch ein Kindersitz können sicher befestigt werden. Wer größere Lasten transportieren möchte, kann einen Anhänger nutzen. Die Anhängeraufnahme am Ausfallende erleichtert diese Option, ohne den Rahmen zu belasten.
Praktische Details: Display, Bedieneinheit und App-Anbindung
Die RideControl Ergo 2 Bedieneinheit am Lenker besticht durch große Tasten, die auch mit Handschuhen gut zu treffen sind. Eine LED-Anzeige gibt Auskunft über den Ladezustand des Akkus, ein Blick genügt, um den gewählten Unterstützungsmodus zu erkennen. Das RideDash Evo Display ist flach am Vorbau montiert und liefert Fahrdaten wie Geschwindigkeit, Distanz und den aktuellen Akkustand.
Wer noch mehr Informationen möchte, kann sein Smartphone mit der RideControl App koppeln. Dort lassen sich Navigationsfunktionen abrufen oder Updates für das E-Bike installieren. Im Alltagstest sorgt diese Verbindung für eine aufgeräumte Optik, da keine zusätzliche Halterung für das Handy benötigt wird. So entsteht ein stimmiges Gesamtkonzept, das Technikbegeisterte anspricht und gleichzeitig Einsteigern den Umgang mit den wesentlichen Funktionen leicht macht.
Fazit – Für wen ist das Giant Anytour X E+1 geeignet?
Das Giant Anytour X E+1 punktet im Test mit hohem Komfort, leisem Riemenantrieb und solider Akkuleistung. Ob Stadtverkehr oder längere Trekkingtouren, das Rad meistert beide Szenarien. Wer ein entspanntes und gleichzeitig dynamisches Fahrgefühl sucht, findet hier eine Trekking E-Bike Option, die kaum Schwächen zeigt.
Wer Wert auf einen leichten Einstieg, wartungsarme Technik und eine klare Optik legt, dürfte an diesem Modell besonders Gefallen finden. Die umfangreiche Ausstattung wie Federgabel, Dropsattelstütze und durchdachte Gepäcklösungen machen das Anytour X E+1 zu einem echten Allrounder.