“Für alles gibt es eine App.” So warb Apple dereinst für seine iPhone-Serie und ja, inzwischen dürfte sich dieser Spruch zumindest in großen Teilen bewahrheitet haben. Der Markt an Apps ist riesengroß und von der Wasserwaage bis hin zu diversen Soundboards um Kollegen zu nerven, ist wirklich alles zu finden – mal mehr, mal weniger nützlich. Und natürlich auch für uns Ausdauersportler gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten, mit Apps unser Training zu steuern und zu tracken. Wir wollen dir im Folgenden einige der bekannten Apps – vor allem natürlich fürs Fahrradtraining – aufzeigen und dir erklären, was sie können.
Was ist eine Trainings-App?
Schauen wir uns zunächst an, was man überhaupt unter der Begrifflichkeit versteht. Eine Trainings-App ist ein Programm, das auf dem Smartphone installiert wird und das unser Training in gewisser Weise bereichert. Sei es zum Tracken der Strecke, aber auch als digitales Fahrtenbuch, bzw. Trainingstagebuch.
Was sollte eine App fürs Fahrradtraining können?
Die Features, die du bei Trainings-Apps findest, sind teilweise mit denen eines echten Fahrradcomputers vergleichbar – und gehen manches Mal sogar noch weit darüber hinaus. Was die kleinen digitalen Helfer alles so können sollen, richtet sich natürlich primär nach deinen Wünschen: Willst du ein Fahrrad-Navi? Kein Problem, dafür gibt es eine App. Bist du ambitionierter Radsportler und hast gerne Übersicht über Trainings- und Leistungsdaten? Bitteschön, dafür gibt es eine App. Oder willst du dich mit anderen Sportlern messen? Auch das ist möglich, denn – oh, Wunder! – dafür gibt es eine App. Trainings-Apps haben demnach durchaus das Potential, einen kostspieligen Fahrradcomputer komplett zu ersetzen, wenn man auch bei der Genauigkeit der Daten manches Mal Abstriche machen muss, denn die ist mitunter abhängig von deiner Hardware, sprich von deinem Smartphone.
Die 10 besten Apps für dein Fahrradtraining
Der Markt an Trainings-Apps ist entsprechend groß, da z.B. auch die Hersteller von klassischen Radcomputern wie z.B. Garmin natürlich nicht schlafen und das Potential erkennen. Du bist schon ganz heiß drauf zu erfahren, welche Apps es da draußen so gibt? Na gut, wir wollen dich nicht länger auf die Folter spannen. Vorhang auf…
Strava
Der große Platzhirsch unter den Trainings-Apps ist Strava. Strava dient sowohl als Trainingstagebuch, liefert dazu aber auch weitergehende Analysedaten zu Leistung und Form. Einige coole Features machen Strava aber besonders interessant: Es gibt Segmente, also spezielle Streckenabschnitte, auf denen du dich mit der Community messen kannst, es gibt Clubs, falls du deine Kollegen mal herausfordern willst und man kann Aktivitäten anderer kommentieren oder ihnen Kudos geben – das Äquivalent zum Facebook-Like! Strava kann navigieren, kann Livetracking und bietet sogar Trainingspläne und einige Sicherheitsfeatures. Die volle Leistung entfaltet die App aber nur gegen eine monatliche Gebühr von aktuell 7,99€ im Monat, wobei man einzelne Leistungspakete auch gesondert buchen kann. In der kostenlosen Version kann man aber schon zahlreiche Features nutzen. Wie Strava genau aufgebaut ist, kannst du in unserem ausführlichen Artikel zu Strava nachlesen.
Garmin Connect
Wie schon erwähnt, haben auch viele Hersteller konventioneller Radcomputer die Apps für sich entdeckt. Klar, dass Garmin hier nicht fehlen darf. Garmin Connect fungiert ebenfalls in erster Linie als digitales Trainingstagebuch, bietet darüber hinaus aber auch ähnliche Features wie Strava. Du kannst also Aktivitäten mit anderen teilen, Leistungsdaten auswerten und und und. Außerdem sammeln sich auf Garmin Connect sämtliche Trainingsdaten deiner Garmin-Geräte, nutzt du also z.B. einen Radcomputer sowie eine Laufuhr, dann werden alle Aktivitäten zentral auf Garmin Connect gespeichert. Wirklich cool: der App-Store bei Garmin Connect. Dort können hilfreiche kleine Apps für die Garmin-Uhren oder Trainingscomputer heruntergeladen werden. Garmin Connect ist komplett kostenlos, dafür funktioniert es natürlich nur, wenn du ein Garmin-Gerät hast.
Runtastic Roadbike
Vielleicht hast du auch von Runtastic schon einmal etwas gehört. Wie der Name vermuten lässt, stammt die App ursprünglich vom Laufen und hat sich inzwischen aber – ganz im Sinne der Produktdiversifizierung – schon in vielen Sportbereichen breit gemacht. So natürlich auch beim Rennrad.
Runtastic gibt es generell als kostenlose und als Premium-Version. Bei der kostenlosen Version sind die klassischen Trainingsfeatures mit an Bord: Aufzeichnung von Sporteinheiten, Live-Tracking, Navigation (sogar mit Offline-Karten), Wetterfunktion und eine spätere Auswertung. Zudem ist die App mit Runtastic-exklusiver Hardware kompatibel wie z.B. einem Brustgurt und einem Geschwindigkeits- und Trittfrequenzsensor. Die Premium-Version kostet pro Jahr aktuell 49,95€. Darin enthalten sind Zusatzfeatures wie Trainings- und Ernährungspläne, das sogenannte Story-Running sowie erweiterte Analysemöglichkeiten.
TrainingPeaks
Eher aus der klassischen Trainings-Szene kommt die App TrainigPeaks. Hier stehen ganz deutlich Trainingspläne und die Aussteuerung derselben im Vordergrund. Dementsprechend gestalten sich auch die Features: Die kostenfreie Version bietet Zugriff auf ein digitales Trainingstagebuch, das auch von Drittanbieter-Hardware (Garmin, Wahoo, Suunto) gespeist werden kann. Man hat zudem Zugriff auf Trainer, kann einzelne Trainingspläne kaufen und seine Fortschritte verfolgen. Eine ganze Ecke interessanter wird TrainingPeaks aber in Sachen kostenpflichtiger Features. Dann nämlich gibt es zusätzlich: jährliche Trainingspläne, ein Form-Tracking, die Möglichkeit strukturierte Workouts zu erstellen und zu exportieren sowie eigene Workout-Bibliotheken zu erstellen. Im Moment kostet die Premium-Version 9,92$ pro Monat, was etwa 8,70€ entspricht.
Zwift
Zwift unterscheidet sich maßgeblich von den bisher genannten Kandidaten, denn es ähnelt mehr einem digitalen Radsimulator und wurde für das Rollentraining entwickelt. Zwift benötigt immer ein Abo, das pro Monat 14,99€ kostet. Dafür erhältst du aber wie erwähnt ein echtes “Rennrad-Computerspiel” bei dem du dich mit anderen messen kannst. Außerdem hast du Zugriff auf Bestenlisten, auf Trainingspläne und Coaches und ein Trainingstagebuch. Außerdem gibt es inzwischen auch Apps für Apple und Android. Die ausführlichen Features von Zwift kannst du in unserem kleinen aber feinen Kompendium nachlesen.
Bkool Indoor
Reale Trainingsbedingungen gewünscht? Das können die Radtrainer von Bkool. Ähnlich wie Zwift bietet auch Bkool per App einen digitalen Radsimulator. Der kostet 9,99€ pro Monat, ist im ersten Monat aber kostenlos, dafür aber auch nur mit Bkool-Geräten kombinierbar. Die Software versucht – passende Hardware von Bkool vorausgesetzt – tatsächlich sogar Wettereffekte in die Strecken mit einzubeziehen. Die folgenden Features bietet die Software:
- Multiplayer: Tritt gegen andere Fahrer an oder fahre zusammen mit Freunden.
- Trainingspläne und -klassen
- Videos einer Route, falls der 3D-Simulator nicht gefällt
- Velodrome-Mode, mit klassischen Wettkämpfen
- Auswertungen und Analysen
- Konnektivität zu Drittanbietern wie Strava oder Garmin
Wahoo
Wahoo kennt man primär als Hersteller von klassischen Fahrradcomputern. Um diese um einige nützliche Features zu erweitern, bietet Wahoo eine ganze Reihe an Apps an. Die Wahoo-Elemnt-App erweitert das Funktionsspektrum um eine Navigation sowie Karten-Funktion. Außerdem bietet sie Live-Tracking und das Teilen der Route in den sozialen Medien. Über die Elemnt-App kann zudem der Radcomputer ganz einfach auch während der Tour eingestellt werden. Wer sich keinen Radcomputer leisten möchte, der kann sich die Wahoo Fitness-App herunterladen, die all diese Funktionen übernimmt, mit Drittanbietern und Sensoren gekoppelt werden kann und eine ganze Bandbreite an Zusatzfeatures mitbringt, zum Beispiel Live-Tracking, anpassbare Workout-Screens und persönlich konfigurierbaren Audio-Mitteilungen.
Trainerroad
Wie auch TrainingPeaks liegt der Fokus bei Trainerroad eher auf dem Trainings-Element. Hier dreht sich alles um Trainingspläne, Analyse und Auswertung. Alles wird individuell auf den Nutzer abgestimmt und man kann im persönlichen Trainingstagebuch sogar Werte wie den Stress erfassen. Dadurch wird dein persönlicher Trainingsplan Woche für Woche angepasst. On top gibt es praktische Trainingstipps von zertifizierten Trainern. Trainerroad ist mit allen gängigen Geräten und Drittanbietern kompatibel und kostet 15$ im Monat, was etwa 12,50€ entspricht.
Mapmyride
Wieder ein Vertreter der klassischen Tracking- und Trainingsapps. Wie Strava oder Runtastic kann sie alle Daten rund ums Rad erfassen und errechnet sogar den Kalorienverbrauch in Echtzeit, also während du noch auf dem Rad sitzt. Auch Community- und Analyse-Features sind vorhanden und – wer hätte es gedacht – es gibt auch eine Premium-Version. Diese kostet knapp 25€ pro Jahr und als Abonnent kann man deutlich tiefer in Analysen einsteigen, hat Zugriff auf Trainingspläne und weitere Features auf mapmyride.com. Ach ja und man wird nicht von lästiger Werbung genervt. MapMyRide ist ebenfalls mit vielen Bluetooth-Sensoren und Drittanbieter-Hardware kompatibel.
Komoot
Die in Deutschland sehr beliebte Navigations-App Komoot ist zwar nicht in erster Linie eine Trainings-App, bietet aber dafür viele Möglichkeiten in Sachen Navigation, Wegfindung und Tourenplanung. Man kann Routen natürlich tracken und erhält Daten zu Zeit, Geschwindigkeit und Strecke. Offline-Karten für einzelne Regionen müssen kostenpflichtig freigeschaltet werden oder man kauft gleich “die ganze Welt” für knapp 30€.
Fazit
Die hier vorgestellten Apps sind vermutlich nur ein kleiner Ausschnitt aus der weiten Welt der Trainings-Apps, die da draußen in den Play- und Appstores vorkommen. Sie sind allerdings die populärsten Vertreter ihres Genres und definitiv einen Blick wert. Bedenke im Vorfeld immer, für was genau du eine Trainings-App vordergründig brauchst und was du dafür ausgeben möchtest. Die besten Fahrrad Apps zur Navigation haben wir in diesem separaten Blogbeitrag aufgelistet. Nicht zuletzt sei uns noch ein kleiner Hinweis gestattet: Gerade beim Tracken oder Navigieren geht viel vom Smartphone-Akku drauf, daher starte am besten immer mit vollem Akku oder habe im Zweifel eine kleine Powerbank dabei!
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