Bei einem neuen Fahrrad mit Scheibenbremsen ist besonders zu beachten, dass die Bremsen zunächst richtig eingebremst werden. Ziel des Einbremsens ist es, die optimale Bremsleistung zu erzielen und unangenehme Geräusche zu minimieren.
Warum?
Die Bremsleistung baut sich auf, die Lebensdauer der Beläge erhöht sich und Bremsgeräusche werden verringert.
Wie geht das?
Lasse dafür einfach die Bremse bei langsamer Fahrt leicht schleifen, damit sich mikroskopisch feine Unebenheiten von Bremsklötzen und Bremsscheibe anpassen.
Beginne dann mit dem Einbremsen:
- Im Flachland: mehrfache Bremsungen aus höherer Geschwindigkeit ca. 10x aus 30 km/h
- Am Berg: die Bremse mehrfach ziehen und wieder lösen
Wichtig! Bremse nicht bis zum Stillstand des Rades. Einfacher ist es, wenn du dich zunächst auf eine Bremse konzentrierst. Meine Empfehlung ist, sich erst um die Hinterradbremse zu kümmern und dann um die Vorderradbremse, damit du dich an das Ansprechverhalten der Bremse gewöhnst.
Zum Abschluss des Einbremsens sollte man bei organischen Belägen das Ausgasen provozieren. Dazu auf einer langen, steilen Abfahrt die Bremse (einzeln!) so lange schleifen lassen (richtig heiß bremsen), bis die Bremswirkung also deutlich nachlässt. Ganz Hartgesottene bleiben jetzt sogar so lange auf der Bremse, bis die Verzögerungswirkung wieder zurückkommt. Erst dann ist der Belag optimal eingebremst, verschleiß- und standfest.
Beispiel: An einer leichten Steigung sinkt die Frequenz. Das bedeutet: Man schaltet in einen kleineren Gang, um die Frequenz zu halten oder am Berg sinnvoll zu erhöhen. Umso höher der Steigungsgrad an einem Berg ist, desto frühzeitiger sollte man in den kleineren Gang schalten. In der Steigung selbst wird es schwieriger, so viel Druck vom Pedal zu nehmen, dass flüssiges Schalten möglich ist.
- Ein Gangwechsel funktioniert nur, wenn sich Pedale und Kette vorwärtsbewegen. Verringere beim Schalten die Kraft auf die Pedale. Die verringerte Kettenspannung unterstützt einen schnellen und sauberen Gangwechsel, was den Verschleiß von Kette, Umwerfer, Schaltwerk, Kettenblatt und Kassette mindert.
- Verwende immer nur einen Schalthebel zur gleichen Zeit. Schalte nicht, wenn Du über Unebenheiten fährst, um ein Abspringen oder Verklemmen der Kette oder ein Überspringen von Gängen zu verhindern. Wenn sich die Kette verklemmt oder herunterfällt, könntest Du die Kontrolle über das Fahrrad verlieren und stürzen.
- Fahre außerdem nicht mit einer diagonalen Kettenlinie. Eine diagonale Kettenlinie bedeutet, dass die Kette vorn auf dem größten Kettenblatt und hinten auf dem größten Ritzel läuft (oder vorn auf dem kleinsten Kettenblatt und hinten auf dem kleinsten Ritzel). In dieser Stellung verläuft die Kette in einer extremen Schrägstellung, was eine ineffiziente Funktionsweise und einen schnelleren Teileverschleiß nach sich zieht.
- Beim Schalten mit einer Nebenschaltung musst Du im Leerlauf fahren (d. h. nicht in die Pedale treten). Zu viel Zug auf der Kette verhindert die ordnungsgemäße Funktion der Schaltvorrichtung und kann diese beschädigen.
- Bei den meisten Nabenschaltungen kann man die Gänge wechseln, wenn das Fahrrad stillsteht, beispielsweise an der Ampel, um für ein leichteres Anfahren einen niedrigeren Gang einzulegen. Wichtig ist hier, vorausschauend zu fahren, beispielsweise beim Fahren am Berg, um genügend Schwung zu haben. Bei E-Bikes empfiehlt es sich, etwas länger mit dem Treten zu warten.
- Die stufenlose Schaltung kommt ohne Schaltgeräusche aus, denn im Grunde wird gar nicht geschaltet, sondern die Übersetzung wird über Kugeln und Scheiben geändert, die sich nicht berühren. Ein spezielles Öl sorgt für den Kraftschluss. Damit ist diese Nabe theoretisch nahezu unendlich lang haltbar und sehr komfortabel zu bedienen.
- Es kann sowohl beim Treten als auch ohne Tretbewegung geschaltet werden. Beim Einsatz im Elektrorad darf der Motor das volle Drehmoment abgeben. Einziger Nachteil ist das etwas höhere Gewicht und die im Vergleich zu Kettenschaltungen nicht ganz so hohe Effizienz und Entfaltung.